Modellierung der Systemfunktion

Während es für die Modellierung des Verhaltens ansatzweise einen Konsens gibt, mit welchen Mitteln man hier arbeiten sollte, scheint dies für die Frage der Systemmodellierung nicht so eindeutig zu sein. Neben den stark softwaregetriebenen objektorientierten Ansätzen, die sich u.a. im UML-Standard niederschlagen, gibt es zahlreiche Alternativen, denen allen gemeinsam ist, dass man solche formalen Strukturen benutzt, die aus logischer und mathematischer Sicht diverse Beweisverfahren im Rahmen von Verifikationen zulassen. Dies wird motiviert durch die speziellen Anforderungen seitens sicherheitskritischer Systeme und von Systemen mit harter Realzeit. Verteilte Systeme sowie Parallelverarbeitung tun ihr Übriges dazu, die Anforderungen an die formale Spezifikation und Beweisverfahren zu erhöhen.

Vor diesem Hintergrund ist die Frage nach dem geeigneten Format der Modellierung nicht ganz einfach zu beantworten. Eigene theoretische Arbeiten der letzten Jahre in den Bereichen Formale Methoden, Realzeitsysteme, Simulation, Mensch-Maschine Interaktion kombiniert mit früheren Untersuchungen zu Themen wie Automatentheorie, Berechenbarkeit, Komplexität usw. legen die Hypothese nahe, dass ein systemtheoretischer Ansatz sowohl für die formalen Erfordernisse sehr geeignet ist wie auch dann für die automatentheoretische Umsetzung bis hin zur ebene der Hardware, und zwar bis auf die ebene logischer Gatter.

Gerd Doeben-Henisch 2010-12-16