MCP-2: McCulloch-Pitts Neuronen Version 2

Seit der Arbeit von McCulloch und Pitts (1943) haben sich die Begrifflichkeiten und die methodischen Konzepte zur Modellierung von Prozessen stark weiterentwickelt, dies gilt insbesondere für den Bereich Systems Engineering und Modellierung (vgl. die Schaubilder 2.3 sowie 2.4). Im Rahmen der Automatentheorie wird mittlerweile sehr klar zwischen der Struktur eines Systems und seinem Verhalten unterschieden. Daneben gibt es den Bereich der Spezifikation. Letztere übernimmt die Funktion, die in früheren Versionen von den höherwertigen Logiken repräsentiert wurden. Damit konnte man metatheoretische Aussagen über den Objektbereich machen. Heute sind Objekttheorie und Metatheorie getrennt. Ferner gibt es noch die Dimension des logischen Beweises. Dieser ist in computergestuetzten Theorien in den Bereich der automatischen Verifikation ausgelagert.

Im Folgenden wird also der Versuch unternommen, am Beispiel der Modellierung einer möglichen Systemfunktion alle jene Schritte nachzuvollziehen, die man in heutigen computergestützten Theorien durchlaufen würde, wenn man das Problem durcharbeiten würde: (i) Modellierung der Systemfunktion durch Angabe einer Struktur; (ii) Darlegung des möglichen Verhaltens der Struktur (Begriff der Ausführung, Menge der möglichen Ausführungen, Ausführungsgraph); (iii) mittels berechenbarer temporaler Logiken Spezifikation wichtiger Eigenschaften, die das Verhalten auf jeden Fall bereitstellen soll (Sicherheit, Fairness, usw.), und (iv) automatische Verifikation der spezifizierten Eigenschaften anhand des definierten Verhaltens.

Gerd Doeben-Henisch 2010-12-16