Der methodische Rahmen für die nachfolgend diskutierten psychologischen Modelle zum Kurzzeitgedächtnis ist im Schaubild 5.1 zusammengefasst.
Figure 5.1:
Methodischer Rahmen für KZG-Modellierung
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- Hypothesenbildung:
- Ausgangspunkt für ein nachfolgendes empirisches Experiment ist in der Regel eine Fragestellung, die sich aus theoretischen
Überlegungen
zu einem potentiellen Mechanismus ergeben, wie ein psychologisches System auf bestimmte sensorische Reize (Stimuli, S) aufgrund eines
angenommenen Mechanismus reagieren (Act, R) würde.
- Empirisches Experiment:
- In einem Experiment werden in einer bestimmten zeitlichen Folge -Block B1- Mengen von Reizen dargeboten (SENS). Auf
diese Reize (Stimuli) folgt dann eine Zwischenzeit (Verzögerung, , Delay), die auch leer sein kann. Nach dieser Verzögerung soll dann die
Versuchsperson Vpn durch ein Verhalten (ACT, Response, R) reagieren -Block B2-. Dies setzt voraus, dass die Versuchsperson Vpn vor dem
Experiment entsptrechend instruiert worden ist. Die Art und Weise dieser Instruktion, ihr Inhalt, ist wesentlich für das Experiment. Diese
ganze Sequenz
kann nach einer weiteren Verzögerung n-mal wiederholt werden. Ferner kann das gleiche
Experiment mit verschiedenen Versuchspersonen durchgeführt werden.
- Empirische Daten:
- Als Ergebnis eines solchen empirischen Experimentes kann man auf jeden Fall empirische Daten erhalten, d.h. Aufzeichnungen,
aus denen hervorgeht, welches identifizierbare Ereignis wann, wie lange, wo, stattgefunden hat.
- Evaluation der Daten bzgl. der Hypothese:
- Man kann dann vergleichen, ob die gemessenen Daten mit den erwarteten Daten übereinstimmen. Falls
ja,
kann dies als eine gewisse Bestätigung der Hypothese angesehen werden; falls man Abweichungen beobachten kann, stellen diese Fragen an die Hypothesen
dar. Dies kann zu Veränderungen in der Hypothese führen, die sich dann evtl. in der Zukunft bestätigen lassen.
- Aktualisiertes Modell als neue Hypothese:
- Das veränderte Modell würde dann zur neuen Hypothese für evtl. neue, veränderte Experimente.
Subsections
Gerd Doeben-Henisch
2010-12-16