Experimentierumgebung

Die Experimentierumgebung begann sehr einfach und 'amateurhaft'. Ich würde grob zwischen den (klassischen) Klangerzeugern, dem Mischpult und der Aufnahmeeinheit unterscheiden.

Aufnahmeeinheit

Die Aufnahmeeinheit war primitiv und eher unbefriedigend. Ein alter PC (Celeron CPU 2 GHz und 2 GB RAM) zu Beginn mit unbuntu Betriebssystem und der Audacity open source Aufnahmesoftware (siehe auch Abschnitt über Sound Software!). Verglichen mit anderer open source musiksoftware ist audacity sehr intuitiv zu bedienen und bietet ausreichend Features für Aufnahmen; ist allerdings bei größeren Datenmengen bisweilen etwas instabil. Als Soundkarte hatte ich zu Beginn eine steckbare TerraTex 5.1 PCI. Sehr billig. Im Aufnahmemodus Aufnehmen und Mithören, hört man auf der neuen Spur die bisherigen Spuren aber mit. Sehr ärgerlich. Problem war, dass unter ubuntu nur eine begrenzte Auswahl von Soundkarten unterstützt wird. Workaround: man spielte zum Mithören das bisherige über einen anderen Kanal ab (siehe unten), so dass man bei der Aufnahme getrennt mithören kann. Das ist sowieso besser. Freunde von mir, die professionell Musik produzieren, meinen sowieso, man sollte auf Windows XP umsteigen, entsprechende kommerzielle Software kaufen und dazu die richtige teuren Soundkarten....na ja; noch bin ich nicht soweit, um das zu tun. Aber den alten PC mit Monitor durch einen Laptop zu ersetzen, würde sicher Sinn machen, auf jeden Fall dann, wenn man --wie im Freundeskreis schon geschehen-- mal mobil Musik macht.

Aufgrund der Unzulänglichkeiten mit der Soundkarte bin ich dann im Dez2009 auf Windows XP umgestiegen und habe die Soundkarte komplett rausgeschmissen und benutze jetzt nur noch den Mixer mit FireWire-Schnittstelle (seit Dez.2009). Als dann die Aufnahmesoftware von Mackie nicht mehr unterstützt wurde, kam ein Umstieg auf abletonLife. Eine hervorragende SW, aber dann war der PC zu langsam und hattezu wenig Speicher, um alle Eigenschaften befriedigend zu bedienen.

Dies führte dann zu einem Umstieg auf Win7 mit einem leistungsstarken PC (12 GB RAM, firewire-Schnittstelle zum Mackie-Mischpult). Seitdem gibt es keine Probleme mehr. Alle Möglichkeiten von ableton life können ausgenutzt werden (siehe meine Besprechung von abletonLife bei amazon).

Mischpult/Mixer

Aufrund von Beratung habe ich damals mit einem ONYX 1220 Mischpult mit Firewireschnittstelle von Mackie begonnen. Mittlerweile sicher weitgehend veraltet bewährt sich das Teil aber bislang immer noch gut. Habe acht Eingänge, vier davon für Mikro nutzbar, mit allerlei Möglickeiten für Liveauftritt. Die Firewireschnittstelle konnte ich zunächst nicht nutzen, da unter Linux zwar die FireWire-Schnittstelle unterstützt wird, nicht aber die Mackie-Software. Also leite ich zu Beginn den Ausgang des Mischpultes einfach auf den Input der Soundkarte und hatte so eine direkte Aufnahme und konnte über Kopfhörer mithören, was da aus dem Mischpult rausgeht. Diese Lösung war aber mehrfach unbefriedigend (schlechte Qualität, Latenzen beim Hören und zugleich Aufnahmen, immer nur eine Spur gleichzeitig beim Aufnahmen, usw.). Nach dem Umstieg auf Windows XP konnte ich dann den Mixer über die fireWire-Schnittstelle auf allen 18 Kanälen ohne Latenzen nutzen; zugleich ist z.B. gleichzeitige Aufnahme über mehr als einen Kanal möglich. Das war ein entscheidender Durchbruch (verdanke den Tipp einem Mitarbeiter von Musik Schmidt). Dennoch setzten die begrenzten Speicher des alten Rechners Grenzen (s.o.)

Klassische Klangerzeuger

Das Ganze begann ja mit der Absicht (ein paar Monate vor meinem 60igsten Geburtstag!), irgendwie wieder mal Musik zu machen. Da ich in einem Vielparteienmietshaus keinen Lärm produzieren kann, war immer die Frage, wie macht man Lärm, ohne Lärm zu produzieren? Der Auslöser war dann das Angbot einer billigen elektrischen Violine, die man über Kopfhörer spielen könnten sollte....Zwar stellte sich dann nachher heraus, dass das ein Fehlkauf war, da das Griffbrett einen falschen Winkel hatte und dadurch hohe Lagen unspielbar waren, aber ich hatte schon so viel Mut geschöpft, dass ich dann auf dieser Schiene weiter probiert habe. Eine etwas bessere EVioline von Yamaha tat's dann, dazu ein billiges Keyboard zum Stimme, was dann aber völlig neue Perspektiven als keyboard eröffnete. Naja, irgendwann schenkte mir jemand ein Mikro, Freunde schenkten mir eine EGuitarre (zum 60igsten...), ich kaufte mir dann noch elektrische Percussions in Form des handsonic von Roland hpd-15,...und neuerdings gibt es noch einen EBass, weil meine Frau angefangen hat, EBass zu spielen.

Wichtig bei allem ist, dass ich das Ganze ausschliesslich über Kopfhörer spielen kann, auch mit mehreren. Allerdings, wenn man spezielle Effekte auf diese Weise einbeziehen will --z.B. bei der Guitarre-- dann benötigt man zwischen Instrument und Mischpult entsprechende Effektgeräte, die man per Fuss umschalten kann. Habe es mal mit dem ToneLab LE von Vox versucht und kämpfe seitdem mit der Vielzahl der möglichen Einstellungen....

Mit der richtigen Software im Anschluss an den Mixer kann man allerdings Effekte auch nach der Aufnahme erzeugen (z.B. Tracktion3-Software von Mackie, Ableton Live 8), allerdings benötigen diese Effekte dann mehr Rechenpower, was einen alten PC wie meinen sehr schnell in die Knie zwingt.

Habe im Dez2009 durch eine Sonderaktion von Musik-Schmidt das erste Keyboard von Casio durch ein EPiano CDP-200R von Casio ersetzt: eine volle Klaviertastatur von brauchbarer Qualität wird geboten, aber die angebotenen 'Sounds' sind nur begrenzt nutzbar. Von ca. 750 angebotenen Klängen sind ca. 100 befriedigend; nur wenige sind wirklich gut. Selten hört man das, was man aufgrund des Klangnamens erwartet. Trotzdem, man kann richtig Klavier spielen (mit Pedal) und es funktioniert auch als Midi-Keyboard (ideal wäre ein EPiano bei dem man zusätzlich die Parameter für den eingebauten Synthesizer selber einstellen kann...)

Guter Klang
Zu Beginn ist man meist froh, wenn man überhaupt irgendwie anfangen kann. Wenn man dann so langsam hineinfindet, zu verstehen beginnt, dann merkt man --wen wundert das?--, dass es letztlich schon auch um einen 'guten' Klang geht (was immer genau ein 'guter' Klang ist...). Einen guten Klang kann man aber letztlich nur bekommen, wenn man ein entsprechend gutes Equipment hat. Die Instrumente selbst müssen einfach gut sein, sonst hört man nur 'Ungutes', die Rechner müssen schnell genug sein, die MIxer...usw. Tja, dann muss man sich entscheiden, 'wieviel' man will: nur ein bischen herumspielen oder 'ernsthaft' in die Materie einsteigen.......

Musik machen

Obwohl nicht geplant gewinnt bisweilen das Musikmachen mit anderen jetzt auch Raum.'Just for fun' spielt man etwas. Dazu habe ich zwei ganz billige einfache Boxen von Vox mit integriertem Verstärker (Alles ausser Bass) und eine ebenso kleine billige Box von Nemesis für den eBass. Das Erkunden von Klangräumen bleibt aber das primäre Ziel.

Aus anlass größerer Veranstaltungen habe ich mir eine Musikanlage von HSK gekauft. Das ist natürlich eine ganz andere Welt für Klänge...