Damit eine Anwendungssoftware (wie z.B. das Soundprogramm 'Audacity') auf einem Rechner (PC) laufen kann, benötigt die Anwendungssoftware normalerweise eine weitere Software, die als Betriebssystem fungiert. In meinem kleinen Musikprojekt benutze ich als Betriebssystem die open source Software ubuntu studio auf Basis von ubuntu. Ich bin eingestiegen bei Ubuntu 7.10, der letzten stabilen Version mit Langzeitsupport (vom October 2007, Kodenamen Gutsy Gibbon), und habe dann upgegraded zu Ubuntu 8.04 LTS, der aktuellen Version mit Langzeitsupport. Sie wurde freigegeben im April 2008 mit Kodenamen Hardy Heron (siehe für einen Überblick über die verschiedenen Versionen). Für die verschiedenen Anwendungen unter ubuntu studio ubuntu studio Anwendungen. Hier gab es allerdings eine unliebsame Überraschung, als ich von 7.10 auf 8.04 gewechselt bin.
Wie gesagt, hatte ich das Projekt auf einem alten PC mit ubuntu studio 7.10 begonnen (ubuntu studio 7.10 hatte ich aber auch parallel für 'normale' Arbeiten noch auf einem anderen neueren PC und einem IBM Thinkpad Laptop installiert). Irgenwann war ein update auf 8.04 fällig, um den Support für die verbesserten Versionen der einzelnen Programme zu erhalten. Nach einem ersten Test zeigte es sich, daß das vollautomatische Upgrade von 7.10 auf 8.04 auf allen drei Rechnern vollständig funktionierte. Das ist sehr beachtlich und grundlegend positiv. Dann aber kam für das Musikprojekt eine herbe Enttäuschung: Aufnahme und Wiedergabe von Musik funktionierte plötzlich nicht mehr. Nach einigem Herumstöbern in verschiedenen Foren wurde klar, daß es sich hier um eine interne Problematik der gesamten 8.04 Architektur handelte. Zum Glück fand sich dann ein Forum (http://ubuntuforums.org/showthread.php?t=789578&highlight=ubuntu+8.04+hardy+sound+upgrade ) in dem einer der Entwickler zur neuen Soundstruktur von Linux wenigstens ein Workaround anbot, mit dem man das Problem lösen konnte. Ich fand jetzt (6.März 2009) erst Zeit, diese Lösung durchzuspielen. Sie funktionierte auf Anhieb. Dabei entdeckte ich, daß ich auf meinem Musik-PC ein Spezialproblem habe: (i) eine integrierte Soundkarte INTEL ICH5 (die in Verbindung mit Audacity nur Wiedergabe zuläßt) und (ii) eine zusätzliche Soundkarte TeraTec Aureon 5.1 PCI (erlaubt in Verbindung mit Audacity Wiedergabe und Aufnahme). Bei jedem Start wechselt die Numer des Kanals, der der Karte zugeordnet wird (0 oder 1). Muß momentan also zu Beginn jeder Sitzung per Hand das richtige Aufnahmegerät eingeben, damit die Aufnahme/ Wiedergabe funktioniert (bis klar ist, über welches Skript man diese Zuordnung u.U. festlegen kann). Während ich vor dem Upgrade die Soundarchitektur ALSA benutzt hatte, ist nach dem Workaround der PulseAudio-Server aktiviert, und der benutzt die alte Soundarchitektur OSS. Ich muß also innerhalb von Audacity bei den Geräten /dev/dsp oder /dev/dsp1 eingeben.
Darüberhinaus muß man sagen, daß die upgrade Information irreführend war. Als Option für ein upgrade auf 8.04 innerhalb von ubuntu studio (!) stand nur ein upgrade auf Hardy Heron zur Verfügung, das zu den geschilderten Problemen geführt hatte. Tatsächlich gibt es vom Juni 2008 mittlerweile auch einen Upgradepfad von Hardy heron zu ubuntu studio (siehe: From 8.04 to ubuntu studio). Nach den Diskussionen im Forum ist es möglicherweise keine gute Idee, diesen speziellen Upgradeanweisungen zu folgen, es sei denn, man hat sehr viel Zeit, um alle möglicherweise daraus resultierende Probleme abzuarbeiten.
Yes, it happened. After decades of fighting for Linux I made a partial withdrawl. The problems with the simple soundcard Terratec Aureon 5.1 PCI under ubuntu brought me to change from Linux to Windows. Under Windows XP Professional audacity 1.3.9 works fine. I can record a new voice while hearing the already recorded ones without disturbing the new recording. That's it. Under Linux you have 3-4 sound systems which are all separated and only an expert can bring them to work as you want. It's a pitty because the concepts of these soundsystems are not so bad.
Durch den Umstieg auf Windows XP konnte ich endlich auch die Wirefire Schnittstelle meines Mixers Mackie 1220 benutzen. Dazu musste ich von audacity auf die Traction II Software von Mackie umsteigen. (39 Euro.). Im ersten Moment war die Traction II Software nicht so intuitiv zu nutzen wie audacity. Mittlerweile hatte ich mich an die Traction II Software aber gewöhnt. Habe sogar auf Traction III upgedated. Softwaremässig bietet es nicht grundsätzlich viel mehr Möglichkeiten wie audacity, ist aber von der 'Philosophie' der Nutzung her modularer aufgebaut (Grundbausteine sind 'clips', die man einzeln bearbeiten und sehr frei herumbewegen kann). Neben der Traction-Basissoftware kosten sämtliche Erweiterungen natürlich auch Geld.
Wie ich am 3.Januar 2010 durch Zufall erfuhr, wird ie Traction3 Software von Mackie nicht mehr weiter unterstützt (auf der Webseite wird Sie allerdings immer noch angepriesen!). Das war ein schwerer Schlag, da ich gerade die grossen Möglichkeiten dieser Software zu schätzen lernte. Dazu kam durch einen Hinweis von Ingo P. von Musikschmidt (Frankfurt) die Entdeckung, dass ich die Firewire-Karte von Mackie bislang garnicht wirklich benutzte. Hatte den Mackie-Mixer über die gewöhnliche Soundkarte mit dem PC verbunden, was viele Nebeneffekte hatte (z.B. störende Latenzen beim Aufnehmen). Es kostete mich mehrere Stunden, um die Mackie-Treiber neu zu installieren und herauszufinden, wie ich die Kanäle des Mixers über die Firewire-Karte direkt ansprechen kann. Das Haupthindernis war, dass die Traction2+3 Software bei der Hardwareauswahl nur die ersten beiden von 14 Kanälen anzeigte. Als ich schon dachte, es läge ein 'tieferer' Fehler vor, konnte ich über die kostenlose Audacity Software entdecken, dass diese alle 18 Kanäle 'sah' und damit auch Aufnahmen möglich waren. Dies zeigte, dass Karte und Treiber und Mischpult einwandfrei arbeiteten. Irgendwann entdeckte ich einen kleinen Button bei der Hardwareauswahl, dass man nur die 'ausgewählten' Geräte angezeigt werden sollen. Als ich diesen Button deaktivierte sah ich plötzlich eine lange Liste von Mackie-Mixer Kanälen, alle 'deaktiviert'.....So einfach kann es sein....Dann ging alles, und das ohne alle Latenzen bei den Aufnahmen.
Nach einer --verständlicherweise-- sehr inspirierten ersten Aufnahme auf 12 Kanälen (ich fand sie 'toll'-- kam aber nochmals eine grosse Ernüchterung. Bei dem Versuch, dieses 'wohlklingende' Stück dann in ein Austauschformat (.wav, .mp3, .ogg) zu verwandeln, musste ich zu meiner Enttäuschung feststellen, dass alles sehr verzerrt klang, so, wie wenn man eine Schallplatte zu langsam abspielt. Ein verdeckter Hinweis darauf, dass die Originalaufnahme mit einer höheren Frequenz aufgenommen worden sein muss als die konvertierten Dateien. Doch die Einstellungen bei 'Settings' stimmten mit denen bei der Konvertierung überein. Ich fand dann nach mühsamen Experimenten heraus, dass der primäre Mackie-ASIO-Treiber fest fixiert ist auf 96KHz und dass das Auswahlmenü im 'Settings' Bereich irreführend war: dort konnte man zwischen maximal 96KHz und minimal 22.5KHz wählen. Da ich hier 44.1Khz gewählt hatte, ohne zu wissen, dass der ASIO-Treiber diese Auswahl garnicht unterstützt, war das Desaster vorprogrammiert. Die wunderbare erste Aufnahme ging im formatierungswirrwarr 'unter'. Selbst unter Traction war die Aufnahme dann plötzlich nicht mehr hörbar.
Stellt man dann generell in 'settings' 96Khz' und 2048 samples ein, dann kann man nach .wav, .ogg, .mp3 probemlos konvertieren (zwischen 96KHz und 16KHz). Hier zwei Soundproben:
Bleibt jetzt nur zu sehen, wie sich die Lage entwickelt, wenn Traction3 nicht weiter supported wird. Ableton-Live 8 soll laut Prospekt mit dem Mackie-Mixere 1220 und firewire zusammenarbeiten. Erkannt werden die Kanäle, aber das Menue von Ableton ist extrem unübersichtlich.Habe es noch nicht geschafft, damit etwas aufzunehmen (30 Tage Trial Version).
Ja, ich wollte es wissen. Gibt es jenseits von Tracktion3 eine 'Hoffnung' für Mackie-Onyx User. Und in der Tat: habe mehrere Trial-Versionen ausprobiert (u.a. 'Musik Maker'), ob sie mit meiner Hardware funktionieren. ABLETON LIVE war die einzige, die auf Anhieb funktionierte...und dazu bietet Ableton LIve eine völlig neue Welt an Tönen...und vor allem: ein originelles Konzept....
Man muss aber klar sagen, dass man --will man die mitgelieferten Audio- und Midi-Effektgeräte wirklich voll nutzen-- einen sehr starken Rechner benötigt. Mein alter PC mit einer Celeron CPU 2GHZ sowie 2 GB RAM kommt bei Geräteketten von mehr als 3 Einheiten ganz schnell an die Grenzen, auch schon vorher, wenn mehrere Tracks parallel mit Effekten arbeiten. Je nach Effektgerät kann sogar schon ein einziges Gerät bei bestimmten Einstellungen (z.B. der Synthesizer 'operator') die CPU-Leistung völlig überfordern. Ferner empfiehlt es sich, mindestens 150 GB Platz zu haben, eher mehr (da Ableton Live intern mit .wav arbeitet können bei 48KHz und 24Bit sehr schnell große Dateien entstehen).
Schliesslich konnte ich mir einen schnellern PC zulegen (12 GB RAM, 8Kerne, Win7). Seitdem gibt es keine Probleme mehr, solange ich mit weniger als ca. 12 Spuren arbeite. Ab ca. 12 Spuren parallel und jede Spur mit komplexen Verarbeitungen beginnt die Klangqualität zu leiden...
Da ich beständig auf der Suche bin, wie ich Klangerzeugung auch programmieren und in Echtzeit nutzen kann, hatte ich zwischenzeitlich mal mit csound experimentiert. Ein extrem mächtiges Programm. Es bietet aber wenig Life-Schnittstellen.
Habe dann Max4Life ausprobiert. Eine nicht weniger mächtiges Programm wie csound, aber integrierbar in ableton life. Erste Experimente zeigen, dass man da tatsächlich mit eigener Programmierung in die Klangerzeugung eingreifen kann. Allerdings leide ich momentan noch unter den Einschränkungen, die ableton life setzt, damit die Max4Life-Module in die grafische Oberfläche von ableton passen. Bestimmt gibt es einen 'work around', hatte aber noch keine Zeit, den zu erkunden.