Beschränkung der Sehweise

Wie man aus diesem knappen Aufriss erahnen kann, würde eine ausführliche Beschäftigung mit all den genannten Disziplinen den Rahmen der vorliegenden Lehrveranstaltung sprengen. Es müssen also aus pragmatischen Gründen Beschränkungen vorgenommen werden. Folgende Annahmen werden getroffen:

  1. Primäres Ziel ist die Entwicklung technisches Systeme mit dynamischem Wissen.

  2. Die Entwicklung muss im Rahmen eines wohldefinierten Engineering Prozesses vorgenommen werden.

  3. Minimale Massstäbe für den Engineering Prozess sind die Anforderungen seitens sicherheitskritischer (SCS, Safety Critical Systems) sowie realzeitfähiger (RTS,Real Time Systems) Systeme.

  4. Verhaltensanforderungen sollen im Einklang mit psychologischen (und semiotischen) Vorgehensweisen vorgenommen werden. Dies bedeutet, dass experimentelle Versuchsanordnungen so ausgelegt sein sollen, dass sie sowohl von biologischen wie auch von technischen Systemen ausgeführt werden können.

  5. Bei der Konstruktion eines Lösungsmodells, das im wesentlichen die Systemfunktion definiert, sollen als Randbedingungen die Erkenntnisse der Neurophysiologie berücksichtigt werden. Dies bedeutet konkret, dass zur Konstrukion einer Lösungsfunktion ausschliesslich neuronale Strukturen verwendet werden dürfen.

  6. Bei der Validierung des Systems wird das beobachtbare Systemverhalten mit den Verhaltensanforderungen konfrontiert.

  7. Sofern technische Systeme für definierte Verhaltensanforderungen die gleichen Verhaltensprofile zeigen wie biologische Systeme, soll analog von diesen technischen Systemen gesagt werden, dass sie im jeweils definierten Sinne intelligent bzw. lernfähig sind.

Gerd Doeben-Henisch 2010-12-16