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  1. Einführung

  2. Fragebogen

Chrima-KULTURSCHEUNE - So, 24-2-2002 - Woher kommen die Normen? -> Fragebogen


AUTHOR: Gerd Döben-Henisch
DATE OF FIRST GENERATION: Febr-8, 2002
DATE OF LAST CHANGE: Febr-24, 2002
EMAIL:
Gerd Döben-Henisch


1. Einführung

Die nachstehenden Fragen hatten den Zweck, die Gruppe für die Thematik etwas 'aufzuwärmen', indem in rascher Folge 32 Fragen anonym zu beantworten waren. Die Fragen entstammen den Artikeln, die stichprobenhaft der Sitzung zugrunde gelegt worden sind. Natürlich gibt es weiteres 'Hintergrundwissen', das eingeflossen ist.

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2. Fragebogen

NR.

SITUATIONEN

1


Sie leben im 13.Jahrhundert in Europa und sind katholischer Christ. Eine Frau aus der Nachbarschaft wird als Hexe denunziert. Der Inquisitionsprozess wird gestartet. Dazu gehört selbstverständlich die Folter (Herrschende Meinung: es gibt eine objektive Wahrheit, die ans Licht gebracht werden muss. Frauen sind grundsätzlich verdächtig). Emotional sind Sie ..... . Von Ihrer moralischen Überzeugung her finden Sie das Vorgehen (-> Artikel Schürmann):

- Letzlich richtig

- Sie sind sich nicht sicher

- Unmöglich

Gründe: ___________________________________________________________________________

2


Draussen is wunderschönes Wetter. Am liebsten würden sie jetzt spazierengehen. Sie haben keinen Urlaub. Was tun Sie:

- Auf jeden Fall zur Arbeit gehen

- Sie finden einen Weg, wenigstens für eine Stunde das Wetter zu geniessen

- Sie kennen das Problem nicht

3


Sie entdecken eines Tages, dass Sie kein 'normaler' Mensch sind, sondern Sie sind genetisch in einem Labor konstruiert worden. Ihre Eltern sind nicht die wirklichen Eltern, Sie haben nur Ihre Erziehung übernommen.

- Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen

- Sie würden es nicht ausschliessen

- Wenn's so wäre, für Sie würde sich nichts ändern

- Das wäre schlimm

4


Auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit mit dem Auto gibt es verschiedene Geschwindigkeitsbeschränkungen. Kontrollen sind selten. Wie schnell fahren Sie:

- Fast immer schneller als erlaubt

- Meistens korrekt

- Immer korrekt

5


Sie leben im 13.Jahrhundert im islamischen Teil der Welt und sind Muslim. Eine Frau aus der Nachbarschaft wird des Ehebruchs bezichtigt. Der Quadi startet eine Untersuchung. Dazu darf er auch die Folter einsetzen. Emotional sind Sie ..... . Von Ihrer moralischen Überzeugung her finden Sie das Vorgehen (-> Artikel Schürmann):

- Letzlich richtig

- Sie sind sich nicht sicher

- Unmöglich

6


Was bedeutet für Sie die Person Abrahams:

- Stammvater der Juden, Christen und Muslime

- Eine literarische Konstruktion des alten Testamentes

-garnichts

7




Sie sind GeschäftsführerIn eines kleinen Softwareunternehmens mit 5 Mitarbeitern. Eine Stelle muss neu besetzt werden. Es gibt 3 Bewerbungen: eine junge Frau Ende 20 mit guten Zeugnissen, eine Frau Mitte 40 mit mittleren Zeugnissen, ein junger Mann Anfang dreissig mit mittleren Zeugnissen. Die zu besetzende Stelle ist sehr sensibel. Der Ausfall auf dieser Stelle kann aufgrund der harten Wettbewerbsposition die Nichteinhaltung von Projektzielen und damit Konventionalstrafen bedeuten. Dies könnte für Ihre kleine Firma das Aus bedeuten. Die Wahrscheinlichkeit, dass die junge Frau schwanger wird, ist höher als bei den beiden anderen. Wie entscheiden Sie sich?

- Auf keinen Fall die jüngere Frau

- Die jüngere Frau

8


Sie sind Berufsoffizier bei der US-Army. Sie werden aufgrund einer Krankheit ohne Anspruch auf Bezüge entlassen. Begründung: ein genetischer Test wies nach, dass Sie ein Gen haben, das den Ausbruch dieser Krankheit begünstigt (-> Artikel Zielke)

- Sie finden das richtig

- Sie sind entsetzt

- Sie sind sprachlos

Gründe: _______________________________________________________________________

9




Sie sind Anwalt/Anwältin. Sie bekommen einen neuen Mandanten. Dieser beauftragt Sie. Im Gespräch stellt sich heraus, dass dieser eine Frau ermordet hat. Sie unterliegen der anwaltlichen Schweigepflicht. Was tun Sie:

- Sie halten sich an die Schweigepflicht und verteidigen den Mandant vor Gericht

- Sie brechen die Schweigepflicht und zeigen den Mandant an

- Sie wissen es nicht

10




Wenn Sie so tagtäglich Nahrung zu sich nehmen. Woher haben Sie das Wissen, dass das, was Sie da essen und trinken das Beste für sie ist?

- Durch private Experimenten

- Durch private Lektüre anerkannter wissenschaftlicher Literatur

- durch eine entsprechende wissenschaftliche Ausbildung

- Aus kontinuierlicher Lektüre wissenschaftlicher Zeitschriften

- Aus Gesprächen mit anderen Menschen

- Durch Übernahme der Essgewohnheiten der Eltern und Freunde

- Aus der Werbung

- Sie lassen sich von den Angeboten in den Geschäften 'anmuten'?

- Sonstiges:____________________________________________________________

11


Wenn die befruchtete Eizelle sich in der Gebärmutter eingenistet hat, dann beginnt laut deutschem Gesetz menschliches Leben. 14 Tage nach der Einnistung:

- Diesem Zellverband ('Zellklumpen') kommen alle Rechte zu, die auch einem ausgewachsenen Menschen zukommen?

- Dieser Zellverband ('Zellklumpen') ist noch kein voller Mensch; die meisten Rechte treffen auf ihn noch nicht zu

- Aus diesem Zellverband ('Zellklumpen') kann zwar mal ein Mensch entstehen, aber als solcher hat er noch nichts mit einem Menschen gemein. Man kann frei über ihn verfügen.

12




Sie wollen ein neues Auto kaufen. Ein Bekannter vertritt die Position: Leasing ist besser als Kreditaufnahme. Meinen Sie das auch:

- Unbedingt

- Weiss nicht

- Eher nicht

- Nein

13


Polizisten, Feuerwehrleute und Soldaten werden von der Gesellschaft damit beauftragt, 'höhere Güter zu schützen', auch wenn Sie dabei ihr Leben verlieren. Kann man damit also sagen, dass das Leben des individuellen Menschen nicht in allen Fällen das höchste Gut ist (-> Artikel R.Müller14.1.02):

- Es gibt höhere Güter als das individuelle Leben

- Möglich, bin nicht sicher

- Nein, auf keinen Fall

14




Eine Internetfirma soll für Sie einen Webauftritt entwickeln. Wüssten Sie, wann eine Kampagne besser wäre als eine andere:

- Unbedingt

- Weiss nicht

- Eher nicht

- Nein

15


Viele Religionen stimmen darin überein, dass sie die Welt als eine 'Schöpfung Gottes' ansehen. Die Naturwissenschaften haben uns gezeigt, dass der Prozess der Entstehung des Lebens auf der Erde eingebettet ist in einen gigantischen Prozess von 13-15 Mrd. Jahren der Entstehung von Erde, Sonnensystem, Milchstrassengalaxy und Weltall. Sehen Sie hier einen widerspruch zum Schöpfungsglauben?

- Überhaupt nicht

- Bin verunsichert

- Ja, eindeutig

16




Würden Sie sagen, das Sie weitgehende Klarheit über Ihre Lebensziele haben?

- Unbedingt

- Weiss nicht

- Eher nicht

- Nein

17


Immanuel Kant hat in seiner 'Kritik der praktischen Vernunft' 1788 eine Pflichtenethik begründet: Danach beruht die Würde des Menschenauf seiner Freiheit, das Sittengesetz azuerkennen und sich ihm zu unterwerfen. Wenn sie den Begriff 'Sittengesetz' hören:

- Sie haben ein klares Bild, was das sein soll

- Sie sind unsicher; wissen nicht so recht

- Sie können sich darunter nichts vorstellen

18


Würden sie sagen, dass Sie alle alternativen Möglichkeiten zu ihren aktuellen Lebenszielen kennen?

- Unbedingt

- Weiss nicht

- Eher nicht

- Nein

19


Das Streben nach Glück gehört zu den Grundsätzen der amerikanischen Verfassung. Das größtmöglichste Glück der größmöglichsten Zahl ist eine mögliche Maxime. Disen Grundsatz finden Sie:

- Hervorragend

- Klingt nicht schlecht

- Weiss nicht

- Erfüllt mich mit Argwohn

- Schlecht, weil ________________________________________________________________

20




Würden Sie sagen, dass sie zu allen möglichen Alternativen zu ihren aktuellen Lebenszielen auch jeweils alle möglichen Auswirkungen (Implikationen) kennen?

- Unbedingt

- Möglich

- Weiss nicht

- Eher nicht

- Nein

21


In einem der vielen Gesetzeskatalogen des alten Testamentes (hier, dem Dekalog) heisst es 'Du sollst nicht töten'. Dieses Gebot gilt:

- Ohne jede Einschränkung

- Es gibt Ausnahmen

-Beispiele von Ausnahmen: ________________________________________________

22




Kennen sie ein Beispiel, wo Sie eine Entscheidung unter nahezu 100%tiger Sicherheit fällen?

____________________________________________________________________________

23


Wir wissen von der biologischen Lebensform des Menschen, dass es viele Milarden Jahre gebraucht hat, bis 'die Natur' die heutige biologische Gestalt des Menschen zur Verfügung hatte. Unser Wissen weitet sich beständig aus, so dass wir als Menschen in unsere eigenen Erzeugungsprozesse eingreifen können. Im Hinblick auf die Zukunftsherausforderungen gibt es die Meinung, dass wir die aktuellen biologisch gesetzten Grenzen weit hinter uns lassen müssen, um die Aufgaben der Zukunft bewältigen zu können. Sie sagen:

- Wir dürfen an der aktuellen biologischen Verfassung des Menschen auf keinen Fall etwas ändern

- Wir müssen die kontinuierliche 'Verbesserung' der biologischen Verfassung des Menschen schrittweise und 'kontrolliert' angehen

- Ja, der Mensch muss sich unbedingt auch biologisch weiter entwickeln

24


Sie sind in der Stadt alleine unterwegs und treffen auf eine Frau/ einen Mann, der/die Sie erotisch elektrisiert. Das Verhalten des anderen deutet an, dass der andere das offensichtlich auch so sieht. Sie haben einen Ehepartner, mit dem Sie glücklich sind. Würden sie sich trotzdem auf die situation einlassen und ausprobieren, wie weit Sie mit dem anderen kommen würden?

- Sehr wahrscheinlich ja

- Schliesse es nicht völlig aus

- Eher nicht

- Bestimmt nicht

25


Am 30.1.2002 hat der Bundestag der Tötung von menschlichen Ebryonen ('Zellklumpen'?) zu Forschungszwecken eine klare Absage erteilt. Auch der Import wird grundsätzlich verboten. Ausgenommen sind nur jene Zellkulturen, die schon vor dem 1.1.2002 vorhanden waren. Sie finden diese Entscheidung:

- Ganz in Ordnung

- Sie wissen nicht

- Nicht in Ordnung

26






Als Sie sich für Ihre(n) aktuelle(n) LebenspartnerIn entschieden haben. war das eine Entscheidung unter Unsicherheit?

- Ja

- Möglich

- Weiss nicht

- Eher nicht

- Nein

27






Ihre 16-jährige Tochter ist über Ihre Freunde in Dealerkreise geraten. Einer der Dealer muss wegen Herzproblemen ins Krankenhaus und operiert werden. Sie sind behandelnder Arzt. die Operation kann tödlich enden. Würden Sie nachhelfen?

- Unbedingt

- Möglich

- Weiss nicht

- Eher nicht

- Nein

28






Sie haben mit Ihrem Ehepartner unter Aufnahme von Geschäftskapital ein neues Geschäft gestartet; der Ehepartner verlässt sie. Gleichzeitig springt Ihr Hauptkunde ab. Sie werden zahlungsunfähig und haben persönliche Schulden in Höhe von 80.000 Euro. Sie müssen Ihr Auto verkaufen und die schöne Wohnung aufgeben. Sie kriegen kein Arbeitslosengeld. Würden Sie das Leben noch sinnvoll finden?

- Unbedingt

- Möglich

- Weiss nicht

- Eher nicht

- Nein

29






Sie haben mit Ihrem Ehepartner 100.000 Euro gewonnen. Wie schätzen Sie die Chancen ein, sich friedlich und schnell zu einigen, was Sie mit dem Geld tun?

-Kein Problem

- Nicht ganz einfach, aber wird gehen

- Ziemlich schwierig

-Unmöglich

30






Sie sind Landrat. In 10 Monaten sind Wahlen. Natürlich möchten Sie gewinnen. In Gemeinde A kämpft man seit 7 Jahren für eine neue Schule. Sie wollen für Gemeinde A als guter Landrat dastehen. Die Entscheidung für eine neue Schule würde aber bedeuten, dass Sie im Kreis weniger Geld zur freien Verfügung haben, was Ihren Handlungsspielraum verringert. Würden Sie die Gemeinde A an der Nase herumführen, um ihren finanziellen Handlungsspielraum zu erhalten?

- Ich würde es versuchen

- Bin mir nicht sicher; möglich

- Eher nicht

- Hängt von Umständen ab: ____________________________________________________

31






Als Sie Ihre Berufsausausbildung beendet hatten und sich für einen bestimmten Eintritt ins Arbeitsleben entschlossen hatte, haben Sie da diese Entscheidung gefällt, weil:

- sie alle überhaupt möglichen Varianten vorher durchgeprüft hatten

- es einen Menschen in ihrer näheren Umgebung gab, der Ihnen viel bedeutete und der Ihnen zu dieser Entscheidung geraten hatte

- durch zufällige Umstände, die Sie mit der neuen Tätigkeit in Berührung gebracht hatten

- weil das seit vielen Jahren Ihr Berufswunsch war

- weil man da aus damaliger sicht das meiste Geld verdienen konnte

- weil dies eine sichere Zukunt versprach

- weil Sie damals einfach Spass daran hatten, genau das zu machen

- weil Freunde sich für diesen Weg entschieden hatten

- um auf diese Weise mal von zu Hause wegzukommen

- weil sie sich davon einige aufstiegschancen versprachen

- weil______________________________________________


32




Sie sind PolitikerIn im Bundestag. Ihr Ausschuss berät über die Forschung mit embryonalen Stammzellen. Die öffentliche Stimmung ist dem Thema gegenüber tendenziell eher abwehrend. Eine Entscheidung für die Freigabe der Forschung an embryonalen Stammzellen kann Ihnen in den Medien und bei den Wählern unter Umständen sehr viel negative Schlagzeilen bescheren. Sie sitzen jetzt in der entscheiden Sitzung, wo abgestimmt wird. Wie stimmen Sie?

- Dafür

- Dagegen

- Enthaltung





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