Problem und Verhaltensmodell

Ein Kunde kommt mit einem Anwendungsfall, bei dem folgende Ereignismenge von einem Realzeitsystem verwaltet werden soll: $e_{1} = (\tau_{1}, 0,1,3,3)$, $e_{2} = (\tau_{2}, 0,1,4,4)$, $e_{3} = (\tau_{3}, 0,2,6,6)$. Dies ist zu lesen als: Ereignis $e_{1}$ soll zur Ausführung von Task $\tau_{1}$ führen. Erste Auftretenszeit ('Releasetime' $r_{1}$ oder 'Phase' $\Phi_{1}$) ist '0', die Ausführungszeit ('Computation Time', $C_{1}$) ist 1 Zeiteinheit, die relative Deadline $D_{1}$ ist gleich der Periode $T_{1}$ ist gleich 3. Entsprechend in den drei anderen Fällen.

Die Modellierung des erwarteten Verhaltens an das zu bauende System ist in diesem Fall vergleichsweise einfach. In der Regel genügt eine einfache technische Tabelle (TT).

E $\Phi_{i}$ $\Gamma$ $C_{i}$ $D_{i}$ $T_{i}$
$e_{1}$ 0 $\tau_{1}$ 1 3 3
$e_{2}$ 0 $\tau_{2}$ 1 4 4
$e_{3}$ 0 $\tau_{3}$ 2 6 6

Spalte $E$ kodiert die Ereignisse, $\Phi_{i}$ die ersten Releaszeiten (oft auch als $r_{i}$ bezeichnet-, $\Gamma$ die Menge der erwarteten Tasks, $C_{i}$ die jeweiligen angenommenen Ausführungszeiten (diese Spalte muss bei Benutzung von kritischen Ressourcen weiter differenziert werden in die Ausführungszeiten für die nichtkritischen (NC) und die kritischen (CC) Kodesegmente. Im Falle von kritischen Kodesegmenten muss man oft auch noch unterscheiden zwischen dem Beginn einer Ressourcennutzung mittels des Befehls lock $L(S_{i}$ und dem Ende unlock $U(S_{i}$), $D_{i}$ die relativen Deadlines sowie $T_{i}$ die jeweiligen Perioden im Falle periodischer Ereignisse.

Gerd Doeben-Henisch 2013-01-16