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IT-Forschung 2006

Förderprogramm Informations- und Kommunikationstechnik

4.2.2. Höchstleistungsrechnen und Grid Computing

Ausgangslage
In den vergangenen 10 Jahren hat sich in Deutschland durch die Förderung des Bundesministerium für Bildung und Forschung eine für das Höchstleistungsrechnen günstige technische, wissenschaftliche und organisatorische Infrastruktur gebildet, von der die Wirtschaft zunehmend profitiert. Die Erschließung von Anwendungen der Wirtschaft für das Höchstleistungsrechnen ist im numerischen Bereich (international) relativ weit gediehen. Im nichtnumerischen Bereich sind in den nächsten Jahren enorme breitgefächerte Anforderungen zu erwarten. Ein Nachholbedarf besteht noch im Ausbildungsbereich.

Höchstleistungsrechner werden künftig fast ausschließlich aus gekoppelten homogenen SMP-Knoten (shared memory Multiprozessoren) bestehen. Damit wird Höchstleistungsrechnen zunehmend zum Cluster-Computing, wobei die Cluster durch sukzessive Updates im Laufe der Zeit automatisch heterogen werden. Grid Computing wird als Konsequenz moderner Rechnerarchitekturen, leistungsfähiger Datennetze und verteilter Arbeits- und Programmorganisationen zunehmend eine wichtige Rolle im High Performance Computing (HPC) spielen.

Software für Höchstleistungsrechner in verteilten Systemen ist und bleibt weltweit die kritische Ressource. Das betrifft alle Bereiche - von mathematischen Verfahren bis hin zur Management-Software in heterogenen Umgebungen. Hersteller werden zukünftig mit den Rechnern nur Basiskomponenten der Systemsoftware liefern.

Erzielte Leistungen für reale Anwendungsprogramme im HPC liegen in vielen Fällen bis zu 80% unter der theoretischen Spitzenleistung der Superrechner.

Handlungsbedarf und Ziele
Der gezielte Ausbau der Supercomputer-Zentren nach dem Votum des Wissenschaftsrats "Empfehlung zur zukünftigen Nutzung von Höchstleistungsrechnern" ist unabdingbar für den Erhalt der Kompetenz in dem für die deutsche Wissenschaft und Wirtschaft wichtigen Hochtechnologiebereich.

Für den Zusammenschluss deutscher Supercomputer- und Kompetenzzentren ist im "High-End-Bereich" ein dediziertes Breitband-Verbundnetz mit Dienstgütegarantie notwendig.

Eine Stabilisierung und Weiterentwicklung der Software-Kompetenz für das HPC im internationalen Vergleich ist für Deutschland ohne eigene Hardwareentwicklung eminent wichtig. An Verbundvorhaben sollen verstärkt Softwarehäuser beteiligt werden, um FuE-Projektergebnisse in Softwareprodukte umsetzen zu können, da im HPC- und Simulationsbereich deutsche Software-Produkte noch eine zu geringe Rolle spielen.

Grid-Technologie muss im täglichen anwendungsbezogenen Einsatz und nicht nur als Prinzipdemonstration erprobt werden. Für neue Anwendungsbereiche fehlt weitgehend eine leistungsfähige Middleware. Grid Computing entwickelt sich gleichermaßen im wissenschaftlichen und industriellen Bereich und stellt damit hohe Anforderungen an den Technologietransfer.

Die in Deutschland vorhandene wissenschaftliche und Anwenderkompetenz zum High Performance und Grid Computing soll zusammengeführt und stärker gebündelt werden. Der Kompetenzerhalt ist durch Maßnahmen der Aus- und Weiterbildung dauerhaft zu sichern.

Im Bereich der Nichtnumerik sind neue breite Anwendungsgebiete durch die Entwicklung geeigneter Methoden und Verfahren zu erschließen (Data Mining, Datenbankanwendungen, intelligente Bildverarbeitung, kombinatorische Methoden und Optimierung, nichtnumerische Simulation).

Forschungsthemen

Wichtige Anwendungsgebiete

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