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IT-Forschung 2006

Förderprogramm Informations- und Kommunikationstechnik

4.2.1. Software Engineering

Ausgangslage
Software realisiert Funktionen in Produkten und unterstützt Dienstleistungen und betriebliche Prozesse aller Art. In nahezu allen Branchen ist die Kompetenz zur ingenieurmäßigen Entwicklung von zuverlässiger, adaptierbarer und dabei kostengünstiger Software zur entscheidenden Kernkompetenz geworden. In vielen technischen Bereichen ist das Software Engineering aufgrund der Gewichtsverschiebung von der Hardware hin zur Software auf dem besten Wege zur "Produktionstechnik des 21. Jahrhunderts" zu werden.

Die Chancen Deutschlands als führender Produktionsstandort für Software in Primärbranchen der IT-Industrie (z.B. Softwarehäuser) und Sekundärbranchen (z.B. Maschinenbau-, Elektrotechnik-, Kraftfahrzeug-, Telekommunikationsindustrie, Banken und Versicherungen) sind sehr gut. Hier kann auf der Basis einer langen Ingenieurtradition eine hohe Anwendungskompetenz in den Sekundärbranchen mit einer führenden Produktionskompetenz zur Erstellung qualitativ hochwertiger, kundenangepasster Software-Speziallösungen und der besonderen Fähigkeit zum Systemdenken kombiniert werden.

Mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung wurden in der Vergangenheit beachtliche Erfolge erzielt, z.B. in der Entwicklung von CASE-Systemen. Die Kernaufgaben liegen zukünftig primär im Bereich "Embedded Systems". Hier wird es darauf ankommen, von Einzelsystemen zu vernetzten Systemen zu kommen und danach zu einem komplexen Netz aller IT-Module in einem System.

Handlungsbedarf und Ziele
Zur nachhaltigen Positionierung Deutschlands als führender Anwendungssoftware-Standort bedarf es gezielter Anstrengung im Bereich der Forschung, aber auch einer Intensivierung forschungsnaher Qualifikation von Personal. Diese Anstrengungen müssen sowohl auf die Spitze wie auch auf die Breite gerichtet sein.

In der Spitze muss - aufbauend auf existierenden Forschungszentren - ein erheblicher Ausbau der wissenschaftlichen Infrastruktur im Bereich des Software Engineering an Hochschulen und Forschungseinrichtungen vorgenommen werden.

In der Breite muss die Umsetzung neuester Softwaretechniken in die Masse der deutschen Firmen (bisher setzen nur 30 % der Unternehmen systematische Prozesse bei der Softwareentwicklung ein) sowie die dauerhafte Bereitstellung einer genügenden Anzahl von Softwareentwicklern unterschiedlichster Qualifikation gesichert werden.

Es muss eine leistungsfähige Forschungsinfrastruktur geschaffen werden, auf welche die Industrie, insbesondere auch die große Anzahl von KMU, zugreifen kann.

Die Produktivität bei der Softwareentwicklung muss kurz- bis mittelfristig um eine Größenordnung gesteigert werden, bei gleichzeitiger Steigerung der Qualität der entwickelten Software. Dazu ist neben dem Paradigma der ingenieurmäßigen Softwareentwicklung ("Software Engineering"), das vorwiegend den Prozess der Leistungsgestaltung betrifft, das Paradigma der "Industriellen Softwareproduktion", welches auf die Leistungserbringung abzielt, zu forcieren.

Für die Sicherheit in der Softwareentwicklung und auch für die Sicherung von IT-Systemen müssen neue integrierte Lösungen erforscht und entwickelt werden.

Schon heute haben Probleme der Softwareentwicklung (Kostensteigerungen, ein nicht zu befriedigender Personalmangel, kostspielige Fehlentwicklungen) eine auf nationaler und internationaler Ebene besorgniserregende Dimension erreicht. Die in den nächsten Jahren erwartete Hardwareentwicklung (etwa eine um mehr als drei Größenordnungen gesteigerte Prozessorkomplexität) wird die Situation weiter verschärfen. Um das Ziel der kostengünstigen Erzeugung effizienter, robuster und flexibler Softwaresysteme zu erreichen, müssen auch grundlegende neue, z.B. bioanaloge Lösungswege erforscht werden.

Forschungsthemen
Am Beispiel konkreter Fragestellungen aus der Anwendung/Technik sollen folgende FuE-Themen gefördert werden:

Wichtige Anwendungsgebiete

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