CHAPTER V: The Birth of the Sign
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KAPITELV: Die Geburt des Zeichens
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The valid assumptions so far |
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erkenntnistheoretischer Standpunkt wurde bisher (siehe Kap. 3) der kritische
Phänomenalismus in Anspruch genommen. Darin wird die Position
des Beobachters als Beobachters thematisiert und dahingehend
konkretisiert, daß die Sicht des Beobachters primär nur in
Form von Erlebniskomplexen (Phänomenen) gegeben ist. Erlebnisse
sind korrelativ damit, daß ein unbestimmtes X von diesen
Erlebnissen weiß. Es ist diese Dimension des 'Wissens von'
die den Raum aufspannt für diverse Relationen und Operationen wie
z.B. daß zwei unterscheidbare Eigenschaftskomplexe korrelieren
oder daß sie sich ähnlich sind. Die Menge der
solcherart wißbaren Eigenschaften bildet dann den (inhaltlichen)
Raum des Bewußtseins bzw. dasjenige unbestimmte X, das den
'Fluchtpunkt' in dieser Wissensbeziehung bildet, repräsentiert
dann das Bewußtsein bzw. ein mögliches Ich. |
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Assemblies of properties,
objects |
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Erlebniskomplexe werden als Eigenschaftskomplexe aufgefaßt,
in denen die konstituierenden Eigenschaften erkenntnismäßig
nicht weiter hintergehbar sind. In einer sehr weiten Fassung kann man
dann Objektkonzepte als Bündel von solchen
Erlebniskomplexen bzw. Mengen von Eigenschaftskomplexen definieren. |
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Attention |
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Es
gehört außerdem zur Grunderfahrung, daß im Bereich
der Bewußtseinsinhalte nochmals fokussiert werden kann;
nur ein kleiner Teil dessen, was aktuell bewußt ist,
liegt auch im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Aufmerksamkeit kann
darüberhinaus innerhalb des Bewußtseinsraumes wandern.
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Memory |
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Streckenweise
kann das, was einmal im Zentrum der Aufmerksamkeit stand,
wieder erinnert werden. Dies setzt voraus, daß es neben dem
aktuellen Bewußtsein einen Bereich potentieller Erlebnisse
gibt, die durch aktuelle Erlebnisse bzw. durch Aufmerksamkeit so aktiviert
werden können, daß sie erinnert werden.
Erinnerte Erlebnisse bekommen dann den Status von aktuellen
Bewußtseinsinhalten. |
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Basic phenomenological concepts |
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Es
wird hier weiterhin angenommen, daß das grundsätzliche
Konzept von sensorischen Erlebnissen und nicht-sensorischen
Erlebnissen verfügbar ist, auf dem dann das weitere Konzept
von meinem Körper und dem von meinem Körper
verschiedenen anderen Objekt aufbauen kann. Daraus ergeben sich
dann die Konzepte Inneres meines Körpers (der Bereich des
Subjektiven, Privaten) sowie Äußeres meines
Körpers (der Bereich des Objektiven, Öffentlichen,
Intersubjektiven). Im Bereich der äußeren Objekte
gibt es dann die nicht-belebten Objekte und die belebten
Objekte; letztere sind solche Objekte, denen man aufgrund der äußeren
Ähnlichkeit mit dem eigenen Körper solche körperinternen
(subjektiven) Zustände zuschreibt, wie man sie vom
eigenen Körper her kennt. Ausgehend vom Konzept mein
Körper kann sich dann auch das ansonsten recht unspezifische
Konzept Ich ein wenig individualisieren. Dies geschieht
dadurch, daß das Ich nicht mehr Fluchtpunkt für alle
Erlebnisse darstellt, sondern charakteristischerweise nur noch für
jene, die mit dem eigenen Körper und den zugehörigen inneren
Zuständen korrelieren. |
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Sign, reference of a sign |
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In
diesem Kontext sind Zeichen im weitesten Sinne Objekte, die
dazu benutzt werden, um für andere Objekte bzw.
Objektkonstellationen zu stehen. Das 'Für-andere-stehen' ist eine
Beziehung/ Relation, und ist im Rahmen des Bewußtseins von
als eine gewußte Beziehung verfügbar. Dieses
gewußte Beziehung manifestiert sich dadurch, daß ein Zeichen-Objekt
'aktiv' auf ein Referenz-Objekt 'verweist' und umgekehrt. Es
ist deshalb diese gewußte Beziehung, die ein Objekt zu einem
Zeichen für etwas anderes macht. |
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