CHAPTER III: Preparation of the Scene(The english version is only a rough representation of the content of the german text) |
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KAPITEL III: Aufbau des SzenariumsAUTHOR: Gerd Döben-Henisch COAUTHOR: Joachim Hasebrook DATE OF FIRST GENERATION: Jan 21, 1998 DATE OF LAST CHANGE: Febr 11, 1998 ADDRESS: INM - Institute for New Media, Frankfurt, Germany EMAIL: doeb@inm.de URL: INM Copyright (c) Gerd Döben-Henisch STATUS: Work in Progress COOPERATION: Everybody is invited to share the discussions, to contribute with own ideas. The authors decide whether such contributions are accepted for incorporation in the final version. |
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Goal of the book is the
construction of the human language behavior. |
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Ziel
dieses Buches ist die Konstruktion eines konkreten Computermodells,
das das menschliche Sprachverhalten in allen wichtigen
Eigenschaften prinzipiell und verbindlich nachbilden soll. |
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The relation between the
computer model and the language behavior should not be arbitrary. |
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Die
Verbindlichkeit der Beziehung zwischen den Eigenschaften des
Computermodells und den 'realen' Eigenschaften des menschlichen
Sprachverhaltens soll über den Umweg einer sprachlichlichen
Beschreibung des menschlichen Sprachverhaltens vermittelt werden.
Da sich später zeigen läßt, daß sich der Aufweis
einer 'eindeutigen' Beziehung zwischen dem Text und dem Computermodell
vergleichsweise einfach erbringen läßt, soll hier
zunächst nur der Aufweis einer 'verbindlichen' Beziehung zwischen
dem zu beschreibenden Sprachverhalten und dem Text weiter bedacht
werden. |
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Three different approaches |
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Eine
Diskussion darüber, ob und inwieweit zwischen einem Text und
einem zu beschreibenden menschlichen Sprachverhalten eine
'Verbindlichkeit' besteht, wird davon abhängen, wie die Beziehung
zwischen einem Text und einem vom Text zu unterscheidenden Sachverhalt
gesehen wird. Im Folgenden werden - stark verkürzt - drei typische
'Sehweisen' vorgestellt, die alle drei möglich sind und die alle
drei ihre eigene 'Logik' besitzen, ohne daß man sagen
könnte, daß sie sich widersprechen. Sie illustrieren einfach
drei unterschiedliche Blickweisen. |
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Naive Realism Objects in a space-time-world. Humans have a perception of this world and can act upon it. |
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Naiver Realismus Die erste Sehweise bekommt das Label Naiver Realismus. Der naive Realismus geht davon aus, daß es Sinn macht, Menschen anzunehmen, die in einer Raum-Zeit-Welt zusammen mit anderen Objekten vorkommen. Objekte in dieser Welt besitzen Eigenschaften, können sich ändern und stehen miteinander in diversen Beziehungen: räumlichen, zeitlichen, komparativen usf. Menschen haben in der Regel eine sinnliche Wahrnehmung der sie umgebenden Situation und sind normalerweise auch in der Lage, auf diese körperlich einzuwirken. Gegenstände und Verhältnisse in der Raum-Zeit-Welt gelten als objektiv. Dazu gehören auch Ereignisse, die sich Folgen von 'zusammenhängenden' Änderungen auffassen lassen. |
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Humans can be aware of what they perceive and of their acts; in this sense they have a consciousness. Most of the processes in the human body are not reflected in the consciousness. The content of the consciousness is subjective. | |
Nicht
so klar ist, inwieweit ein naiver Realist auch innere
Zustände bei einem anderem lebenden System annehmen
kann. Denn solche sind ihm direkt nicht zugänglich, nur über
den Umweg des beobachtbaren Verhaltens und dessen Deutung,
oder, im Lichte der modernen Physiologie und Gehirnforschung, durch
Einbeziehung von körperinternen Prozessen und deren
Korrelation mit dem beobachtbaren Verhalten. Aus Anlaß der
sinnlichen Wahrnehmung lassen sich dann z.B. Hypothesen bilden
über korrespondierende sinnliche Wahrnehmungsinhalte.
Weitergehend könnte man die Tatsache, daß Menschen sich
dessen 'bewußt' sind, was sie wahrnehmen und was sie tun, zum
Anlaß nehmen, einen verhaltensbasierten Begriff des
Bewußtseins dergestalt einzuführen, daß man sagt,
daß der Ausdruck, daß 'Menschen ein Bewußtsein
haben', gerade das besagen soll, daß sie sich ihrer Wahrnehmungen
und Handlungen 'bewußt' sind. 'Sich bewußt sein' wäre
dann ein nicht weiter definierbarer Grundbegriff. Dasjenige, 'dessen'
sich ein Mensch 'bewußt ist', würde dann den Inhalt des
Bewußtseins bilden. Das, was uns bewußt ist, ist auch
ein Teil dessen, was wir wissen. Nur ein kleiner Teil jener
Prozesse und Zustände, die sich am und im menschlichen
Körper 'feststellen' lassen, sind 'bewußt'. Verglichen
mit den Objekten der Raum-Zeit-Welt werden sämtliche
Bewußtseinsinhalte als subjektiv bezeichnet, d.h. sie
sind nur demjenigen zugänglich, in dessen Bewußtsein sie
auftreten. |
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Ontological Dualism or
Epiphenomenalism? |
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Wenn
ein naiver Realist sich überhaupt darauf einläßt,
im Fall lebender Systeme innere Zustände anzunehmen, und
zwar speziell auch solche, die als bewußte/ geistige/ mentale
Zustände bezeichnet werden, dann ist er mit der Frage
konfrontiert, ob er diesen Zuständen einen besonderen ontologischen
Status zuerkennen will oder nicht (für eine ausführliche
Diskussion der hier einschlägigen Fragen siehe die Generelle
Einführung von Peter BIERI in dem von ihm 1997 edierten Reader
Analytische Philosophie des Geistes). Entscheidet er
sich, den bewußten Zuständen einen von den physiologischen
Zuständen verschiedenen ontologischen Status zuzusprechen, wird er
zu einem sogenannten ontologischen Dualisten. Eine rationale
Erörterung dieser Position wird dann sehr schwierig. Im anderen
Fall nimmt er an, daß die mentalen Zustände
ontologisch mit den physiologischen Zuständen zusammenfallen;
damit wird er zu einem Epiphänomenalisten. Für diesen
sind mentale Zustände Epiphänomene physiologischer
Zustände. Damit ist u.a. der Weg bereitet für einen
physiologischen Konstruktivismus. |
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Physiological Constructivisme
Neuropsychology tells us that there is a high correlation between the conscious states and the physiological states of the body, more precise, with the states of the brain. |
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Physiologischer Konstruktivismus Die Ergebnisse der Neuropsychologie legen die Arbeitshypothese nahe, daß die bewußten Zustände mit den physiologischen Zuständen des Körpers korreliert werden können, ja, noch genauer, mit jenen Zuständen und Prozessen, die dem Gehirn zuzurechnen sind, also mit den Gehirnzuständen. Die Zustände des Körpers sind dabei von den Gehirnzuständen zu unterscheiden. Der menschliche Körper ist dann grob strukturiert durch das Gehirn und durch den das Gehirn umgebenden Körper. Die subjektiv erlebten Bewußtseinsinhalte eines lebenden Systems A sind von einem anderen lebenden System B in objektiver Sehweise allerdings nur verfügbar durch diverse Manifestationen sprachlicher (oder nichtsprachlicher) Art des A, die von den B als Hinweise auf Bewußtseinszustände von A interpretiert werden. |
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To overcome the dualism of mind and matter one has to assume that the conscious states are - from a more general point of view - identical with certain physiological states seen from the brain itself. This is not a reduction of mind to matter! | |
Will
man bei dieser Faktenlage den schwer auflösbaren
ontologischen Dualismus vermeiden, in dem der 'Materie' (:=
physiologische Substanz des Körpers) ein anderer ontologischer
Zustand als dem 'Geist' (:= die mit Bewußtsein verknüpften
inneren (mentalen) Zustände eines Menschen) zugesprochen wird,
dann besteht eine mögliche Lösung darin, die Arbeitshypothese
zu bilden, daß die sogenannten geistigen inneren Zustände
nichts anderes sind als bestimmte physiologische Zustände des
Gehirns, allerdings 'aus der Sicht des Gehirns selbst', d.h.
'Gehirnzustände aus der Innensicht des Gehirns'. Welche der vielen
Gehirnzustände in diesem Sinne als geistige bzw. bewußte
Zustände zu qualifizieren wären, müßte durch
Rückgriff auf die 'Selbsterfahrung des Menschen' (siehe weiter
unten) bestimmt werden. Diese Arbeitshypothese soll hier die Bewußtsein-ist-Gehirn-Hypothese
genannt werden. Von ihr wird im Folgenden Gebrauch gemacht (Für
eine ausführlichere Diskussion der hier einschlägigen Aspekte
sei nochmals auf BIERI verwiesen). Diese ontologische
Arbeitshypothese erlaubt es allerdings nicht, die geistigen
Zustände in epistemischer Sicht einfach auf die
Gehirnzustände zu 'reduzieren'. Dies rührt daher, daß
die methodischen (epistemischen) Zugänge zu diesen beiden
Objektmengen verschieden sind. Man kann diese beiden Objektmengen daher
nur 'korrelieren' und ihre jeweiligen Strukturen auf metatheoretische
Weise miteinander vergleichen. |
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The brain has no direct 'knowledge' of world states. The only way of 'telling the brain some fact' is to cause some brain states through a 'causal chain' starting with world events, inducing changes in the body and then inducing changes in the brain. | |
Nach
diesen Überlegungen 'kennt' das Gehirn nur seine eigenen
Zustände und 'weiß' von irgendwelchen Objekten
'außerhalb seiner selbst' garnichts. Daß es in der
Raum-Zeit-Welt gerade 'hell' ist und nicht 'dunkel', 'warm' und nicht
'kalt' usf. ist für das Gehirn nur 'wißbar', wenn diese
Zustände der Raum-Zeit-Welt dazu führen, daß es eine
'funktionale Abhängigkeit' zwischen irgendwelchen
Weltzuständen S und physiologischen Zuständen S' des
Körpers gibt, die wiederum in einer funktionalen Abhängigkeit
mit bestimmten Gehirnzuständen S'' stehen müssen. Ist dies
der Fall, dann fungieren die Gehirnzustände S'' als
'Repräsentanten' für die 'verursachenden' Weltzustände
S. Nur auf diese sehr indirekte, vermittelte Weise kann ein Gehirn
etwas von den Vorgängen in der Raum-Zeit Welt des naiven Realisten
wissen. Im Folgenden soll solch ein funktionaler Zusammenhang zwischen
einem Raum-Zeit-Ereignis S und dem davon abhängigen
physiologischen Körperzustand S' Stimulation genannt
werden. Der Zusammenhang zwischen S' und S'' soll physiologische
Wahrnehmung heißen. |
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The brain does creatively construct more general models out of single events. Thus for the brain consists the world of brain events embeded in self-constructed models. | |
Das
Gehirn 'verarbeitet' mögliche Stimuli S'' nicht nur 'einfach'
'1-zu-1', sondern 'ordnet' sie in abstrakte, allgemeinere
Gehirn-Schemata bzw. Gehirn-Modelle 'ein'. Der visuelle Reiz S
eines Vierecks ist als Gehirnereignis S'' nicht nur einfach ein
Viereck, sondern ein 'Schachbrett' oder ein 'Fenster' oder eine
'Tischplatte' oder .... Man könnte auch sagen, das Gehirn ist
'kreativ', es ist 'konstruktiv', d.h. es konstruiert aus Anlaß
von Einzelereignissen S'' allgemeinere Modelle, 'in die' solche
Einzelereignisse S'' 'hineinpassen'. Von daher legt sich die
Formulierung nahe, zu sagen, daß die Welt aus Sicht des Gehirns
(1) in jenen Gehirnereignissen S'' besteht, die 'von außerhalb
des Gehirns' durch Stimulation und/oder physiologische Wahrnehmung in
das Gehirn 'funktional hineingekoppelt' werden und (2) aus jenen
Gehirnmodellen, die das Gehirn selbsttätig konstruiert. |
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A conscious state can internally be represented from a brain by one brain state x representing another brain state y. | |
Hält
man an der CBH-Hypothese fest, dann können die
bewußten Zustände in einer metatheoretischen Überlegung
sowohl mit einem Teil der Gehirnzustände identifiziert werden als
auch mit einem Teil der Gehirn-Modelle, sofern beide von anderen
Gehirnzuständen 'wahrgenommen' werden. Damit ist gemeint,
daß in einer notwendigen Bedingung ein Gehirnzustand x
physiologisch zu einem Gehirnzustand wird, den ein
Bewußtsein als 'bewußten Zustand' erlebt, wenn es einen
Gehirnzustand y gibt, den x 'unter bestimmten Kontextbedingungen'
repräsentiert. |
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Divers Constructivisms | |
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Critical Phenomenalism When we speak about the brain then we presuppose at the same time such a brain in doing so. Our consciousness is working under the conditions of the underlying brain. |
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Kritischer Phänomenalismus Wenn wir, wie zuvor praktiziert, 'über' das Gehirn und dessen Zustände reden, müssen wir uns klar machen, daß wir, während wir so reden, genau solch ein Gehirn voraussetzen! Nach Voraussetzung ist ja unsere 'Bewußtheit' eine Eigenschaft des Gehirns, nämlich des Gehirns, daß wir selbst in jedem Moment benutzen. Unser Bewußtsein findet also statt unter den 'Arbeitsbedingungen unseres Gehirns'. |
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The inner view of a certain brain G1 is connected to this individual brain. You cannot disconnet this view from this concrete brain. Therefor is the individual experience a singular case, authentic, cannot be copied. | |
Die
Innensicht eines bestimmten Gehirns G1 ist an dieses Gehirn
gebunden. Man kann sie nicht von G1 loslösen. Insofern ist
individuelles Erleben singulär, authentisch, nicht
kopierbar. Gleichzeitig ist aber auch klar, daß wir, wenn wir
erleben, nicht aus den Bedingungen der Innensicht 'herausspringen'
können. Alles, was wir bewußt erleben können
(Wahrnehmungen, Denken, Erinnerungen, Gefühle usw.), findet statt
unter den Arbeitsbedingungen der Innensicht unseres Gehirns. |
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The realm of subjective experience is structured by distinguishable units with inherent properties. Such a distinguishable qualitative unit we will call here a phenomenon. A phenomenon occurs in the context of others, can change. We can distinguish between now and past, can gradually recognize, can state a gradual similarity and can distinguish between caused by ourself or caused by something else. | |
Die
Innensicht des Gehirns, der Bereich der Erlebnisse, bildet keine
undurchdringliche, undifferenzierte Masse, sondern zerfällt in
unterscheidbare Größen, denen unterschiedlichste
Eigenschaften zukommen (Ausdehnung, Farben, Helligkeiten, Tonhöhe,
Lautstärke....). Eine solche unterscheidbare eigenschaftsbehaftete
Größe soll hier ein Phänomen genannt werden.
Ein Phänomen tritt immer im Zusammenhang mit anderen
Phänomenen auf, kann Phänomenkomplexe bilden und kann
sich ändern. Zum Erleben von Phänomenen gehört
auch die Fähigkeit, Phänomenkomplexe graduell wiedererkennen
zu können und zwischen jetzt/ gegenwärtig/ aktuell
und vorher/ vergangen unterscheiden zu können und ein X
als ähnlich mit Y erfassen zu können. Auch eine
Unterscheidung zwischen selbstverursachten und fremdverursachten
Änderungen ist möglich. Dies sind einige der vielen
Eigenschaften, die sich an der Struktur des Erlebens erheben lassen. |
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One can explicitly introduce phenomena which represent (signify) other phenomena, i.e. which function as signs. | |
Innerhalb
der Phänomene kann man explizit Phänomene
einführen, die für andere Phänomene stehen, d.h. die Zeichen
sind für etwas anderes. Mittels Zeichen lassen sich komplexe Zeichensysteme
aufbauen, in die syntaktische, semantische und pragmatische
Kontexte eingehen können. |
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TheCritical Phenomenalism is
distinct from philosophical Phenomenology by at least two points:
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Der
kritische Phänomenalismus unterscheidet sich von
der
breiten Strömung der philosophischen Phänomenologie durch
zwei Punkte:
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With special techniques one can partially minimize the mentioned principal epistemological dependencies. One can, e.g., declare all phenomena which are not self caused and which show a sufficient stability as a standard against which one can compare other phenomena. This can lead to measurements with different types of scales. Combined with sign systems one can generate factual statements about measurements (data). With additional formal structures one can interpret the data which yields simple theories which are more or less adequate with respect to the data. In all cases where the measurements are focused on finite systems one can construct finite theories which can be mapped in a 1-to-1-fashion onto computer models. | |
Diese
primären erkenntnistheoretischen Abhängigkeiten, die
einer direkten absoluten Erkenntnis prinzipiell im Wege stehen, lassen
sich nur partiell durch spezielle 'Techniken' mindern. So kann man z.B.
alle jene Phänomenkomplexe, die fremdverursacht sind und die eine
gewisse 'Stabilität' zeigen, als Standards für
bestimmte Prototypen einführen, mit denen man dann andere
Phänomenkomplexe vergleicht. Sobald man mittels solcher Standards quantifizierbare
Vergleiche durchführen kann, lassen sich Messungen
ausführen, lassen sich unterschiedliche Skalentypen
realisieren, und kann man zusammen mit einem Zeichensystem mittels Faktenaussagen
zu Meßprotokollen kommen. Durch die weitere Hinzunahme
von formalen Strukturen kann man dann die Faktenaussagen interpretieren.
Damit kommt man zu einfachen Theorien, die bezogen auf die
verfügbaren Faktenaussagen mehr oder weniger adäquat
sind. Überall dort, wo die Faktenaussagen sich auf endliche
Systeme beziehen und man nur endliche Theorien
benötigt, kann man dann heute diese endliche Theorien eineindeutig
in Computermodelle übersetzen. |
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Thus to show that the relation between a computermodel and the target in question is sound we have to establish an isomorphism between the describing theory and the computer model as well as a sound connection between the measurment method, its data and the theory. From the measurement method we have to claim that it (1) measures all the phenomena which we usually would consider as 'essential' and (2) that the measurement is reproducible between the different members of the research community. | |
Die
Verbindlichkeit der Beziehung zwischen einem Computermodell des
menschlichen Sprachverhaltens und diesem Sprachverhalten würde
also vor diesem Hintergrund eine komplexe Beziehung zwischen sehr
vielen konstituierenden Momenten bezeichnen. Neben einem Isomorphismus
zwischen Computermodell und beschreibender Theorie müßte
gezeigt werden, daß diese Theorie im Hinblick auf die
verfügbaren Meßwerte in einem zu definierenden Sinne
adäquat ist. Dies setzt voraus, daß überhaupt ein
Meßverfahren definiert werden kann, das hinreichend
'leistungsfähig' ist. Dies soll hier bedeuten, daß das
Meßverfahren (1) alle die Phänomene mißt, die man
'normalerweise' mit dem Phänomenkomplex 'menschliches
Sprachverhalten' in Verbindung bringt und daß es (2) in seiner
Anwendung im Rahmen einer Forschergruppe 'hinreichend stabil' ist, d.h.
daß unterschiedliche Forscher bei 'gleicher' Ausgangslage das
'Gleiche' messen. |
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Critical Phenomenalism as
Basis Critical Phenomenalism has epistemic priority compared with Naive Realism or Physiological Constructivism.The latter both are presupposing Critical Phenomenalism as their common ground. From socalled 'subjectivism', 'idealism' or 'solipsism' the Critical Phenomenalism is different because the stream of the phenomena which is presupposed in Critical Phenomenalism ist mostly 'given' and in most parts 'not self caused'. This property is the root for a network of concepts which alltogether connote what is intended 'reality' in the everyday language. |
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Kritischer Phänomenalismus als Basis Die vorausgehende Skizze macht deutlich, daß dem kritischen Phänomenalismus eine epistemische Priorität zukommt: Was auch immer ein Mensch Erleben, Fühlen und Denken mag, er wird dies unter den vorgegebenen Bedingungen der Innensicht seines eigenen Gehirns tun müssen, und das bedeutet, im 'Raum' seines eigenen Erlebens; der 'Ausstieg aus dem Bereich des eigenen Erlebens', also 'aus dem eigenen Bewußtsein', ist nur theoretisch, fiktiv möglich, nicht aber real. Die anderen angeführten Sehweisen 'Naiver Realismus' sowie 'Physiologischer Konstruktivismus' werden daher hier als spezielle Sehweisen unter Voraussetzung eines allgemeinen kritischen Phänomenalismus behandelt. Sie basieren auf bestimmten Grundannahmen, die im Rahmen des kritischen Phänomenalismus gemacht werden können und die den 'Schein' einer vom Erleben unabhängigen objektiven Welt erzeugen. Daß die Sicht des kritischen Phänomenalismus nicht mit jenen Karrikaturen zu verwechseln ist, die bisweilen mit Schlagworten wie Subjektivismus, Idealismus oder Solipsismus verbunden werden, liegt darin begründet, daß der im kritischen Phänomenalismus angenommene Strom der Phänomene weitgehend vorgegeben ist und weitgehend nicht selbst verursacht ist. Diese Momente einer unhintergehbaren und nicht nivellierbaren Widerständigkeit bilden die Wurzel und den Ausgangspunkt für ein Netzwerk von Konzepten, das insgesamt dasjenige konnotiert, was in der Alltagssprache diffus mit dem Begriff Realität, Wirklichkeit gemeint ist. |
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As far as the 'way of speaking'
of the physiological constructivism is established within the
framework of the critical phenomenalism, can every statement
like "I perceive the complex of phenomena P" be enhanced with an
additional meaning: "There is a hypothesis that this perceived complex
of phenomena P is correlated with some physiological processes P'". For
the individual speaker are such postulated physiological processes only
given through the medium of additional measurement procedures embedded
within complex theoretical models and connected with introduced
procedures of introduce correlations. |
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In
dem Maße, wie die Redeweise des physiologischen
Konstruktivismus innerhalb des kritischen Phänomenalismus
eingeführt ist, erhält eine Aussage wie "Ich nehme den
Phänomenkomplex P wahr" die zusätzliche Lesart: "Es gibt die
Hypothese, daß diesem mir bewußten Phänomenkomplex P
physiologische Prozesse P' korrespondieren". Diese postulierten
physiologischen Prozesse sind dem Sprecher aber nur durch
zusätzliche spezielle Meßverfahren zusammen mit komplexen
theoretischen Modellbildungen im Rahmen von etablierten
Korrelationsverfahren zugänglich. |
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Taking the Critical Phenomenalism as primary epistemological framework we will now construct all the special views which are necessary to set up a theory and a related computer model. | |
Unter
Voraussetzung des kritischen Phänomenalismus als
primärem Erkenntnisrahmen werden jetzt die speziellen Sehweisen
aufgebaut, die sowohl für die Konstruktion einer Theorie des
menschlichen Sprachverhaltens wie auch für ein entsprechendes
Computermodell notwendig sind. Gleichzeitig sollte dieser Aufbau so
beschaffen sein, daß der verbindliche Charakter dieser
Konstruktion im Rahmen der explizierten Voraussetzungen nachvollziehbar
ist. |
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